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Veröffentlicht am 26. März 2025

Künstliche Intelligenz im Dienst von Finanzfachleuten

Das Tessiner KMU Cube Finance konnte mit der Unterstützung von Innosuisse ein intelligentes System entwickeln, das betrügerische Banktransaktionen besser erkennt und so wirksamer zur Bekämpfung der Geldwäscherei beiträgt. Das System wird derzeit im Tessin getestet und soll es Finanzinstituten ermöglichen, ihre Kosten zu senken und ihre Compliance-Strategien zu optimieren.

Der Bankensektor befindet sich heute in einem tiefgreifenden Wandel, der durch den erhöhten Regulierungsdruck, Budgetkürzungen und der ständigen Forderung nach betrieblicher Effizienz geprägt ist. In diesem Kontext erweist sich die künstliche Intelligenz (KI) als Innovationshebel, der völlig neue Lösungen für die Herausforderungen der Finanzbranche bietet.

Cube Finance mit Sitz in Mendrisio entwickelt seit über 20 Jahren fortschrittliche Technologielösungen für den Finanzsektor, insbesondere für die Bereiche Portfoliomanagement, Risikomanagement und Compliance. Vor fünf Jahren investierte Stefano Zanchetta, CEO des Unternehmens, der eine tiefgreifende Wende vorausahnte, in Machine-Learning-Modelle zur Unterstützung des Bankensektors. In einer äusserst wettbewerbsintensiven und sich ständig weiterentwickelnden Branche dient KI nicht nur der Effizienzsteigerung, sondern wird zu einem strategischen Hebel. Sie ermöglicht es Finanzinstituten, die Entscheidungsfindung zu automatisieren, Risiken besser zu managen und ein bisher unerreichbares Mass an Prozessoptimierung zu erzielen», erklärt Stefano Zanchetta.

Innovativer Ansatz in der Geldwäscherei-Compliance

Dank der Förderung durch Innosuisse hat Cube Finance eine innovative KI-Lösung zur Geldwäschereibekämpfung entwickelt, die Banktransaktionen überwacht und deren kontextspezifische Plausibilität beurteilt.

Die FINVA AML genannte Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der SUPSI und dem Unternehmen QBT entwickelt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen, oft starren Systemen funktioniert FINVA AML wie ein intelligenter Assistent, das als Ergänzung zu bestehenden Risikobewertungs- und Transaktionsüberwachungssystemen konzipiert ist. «Mit diesem System lassen sich False Positives begrenzen, d. h. rechtmässige Transaktionen, die fälschlicherweise als betrügerisch identifiziert werden», erklärt Paul Weber, Leiter Business Development bei Cube Finance. «Da FINVA AML die Compliance-Workflows optimiert, können die Finanzinstitute ihre Ressourcen effizienter einsetzen und sich auf die echten Risiken konzentrieren.»

Die Zusammenarbeit spielte bei der Entwicklung dieser Technologie eine entscheidende Rolle. «Die FINVA AML-Lösung ist das Ergebnis einer engen Partnerschaft, in die alle Teilnehmenden ihr spezifisches Fachwissen eingebracht haben. Die SUPSI hat mit ihrem Know-how in den Bereichen Ingenieurwesen und Datenwissenschaft einen zentralen Beitrag zur Einbindung innovativer, KI-gestützter Methoden und zur Erzielung qualitativ hochwertiger Ergebnisse geleistet. Von Anfang an wurde eine strukturierte Road Map erstellt, die eine effektive Umsetzung der Projektziele und die Berücksichtigung der Stakeholder-Erwartungen gewährleistete», erklärt Michela Papandrea, Senior Wissenschaftlerin und Dozentin am Institut für Informationssysteme und Netzwerke (ISIN) der SUPSI.

Wirkung der Förderung von Innosuisse

Derzeit wird die von Cube Finance entwickelte Technologie in mehreren Banken im Tessin getestet. «Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv. Die Finanzinstitute bestätigen, dass FINVA AML die Anzahl der False Positives vermindert und die Compliance-Arbeitsabläufe optimiert. Zudem lässt die Lösung sich transparent in bestehende Banksysteme integrieren», freut sich Stefano Zanchetta.

Die Förderung durch Innosuisse hat bei der Entwicklung des Unternehmens eine wesentliche Rolle gespielt. «Die Unterstützung durch Innosuisse hat uns ermutigt, wichtige interne Veränderungen vorzunehmen und KI als Haupttreiber unseres Wachstums einzusetzen. Wir haben massiv in den Ausbau unserer technologischen Kapazitäten investiert und unser Team von Programmierern und Datenwissenschaftlern sowie unser Geschäftsentwicklungsteam verstärkt, um unsere Vermarktungsstrategie wirkungsvoll umsetzen zu können», betont der CEO. Und ergänzt: «Die Förderung durch Innosuisse hat unseren Markteintritt erleichtert, wodurch wir strategische Beziehungen zu Finanzinstituten aufbauen und unsere Marktführerschaft im Bereich der KI-gestützten Compliance-Automatisierung weiter ausbauen konnten.»

Unterstützung durch Innosuisse