Ende der ersten Innovation Booster: Startrampen für kollaborative Innovation in der Schweiz
Die erste von Innosuisse unterstützte Generation thematischer Innovation Booster Initiativen endete 2024. Diese Initiativen stellen einen Wendepunkt in der Förderung einer Kultur des gemeinsamen Entwickelns in der Schweiz dar, da sie die Zusammenarbeit und die offene Innovation als Triebkräfte des Wandels in den Mittelpunkt stellen.

Zwischen 2021 und 2024 liefen die folgenden Innovation Booster:
- Additive Manufacturing
- Applied Circular Sustainability
- Blockchain Nation Switzerland
- Databooster
- Energy Lab
- Living Labs for Decarbonisation
- Microtech
- Photonics
- Swiss Food Ecosystems
- Sport & Physical Activity
- Technology & Special Needs
Vier Jahre Begeisterung für kollaborative Innovation
Die elf thematischen Initiativen, die 2021 lanciert wurden, haben wesentlich dazu beigetragen, die Herangehensweise an das Thema Innovation in der Schweiz neu zu definieren. 20 000 Menschen haben sich innerhalb von vier Jahren daran beteiligt. Mehr als 340 Veranstaltungen wurden organisiert, bei denen über 60 % der Beteiligten neue Ideen entwickeln konnten. 600 dieser Ideen konnten auf diese Weise erprobt werden. Im Zuge dieser Veranstaltungen ergab sich zudem für 78 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, mit Personen ausserhalb ihres Netzwerks zusammenzuarbeiten.
Diese Initiativen legten den Grundstein für einen nachhaltigen kulturellen Wandel, insbesondere durch die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Schweizer KMU. Alle Teilnehmenden betonten, wie wichtig es sei, mit den richtigen Partnern in Kontakt gebracht zu werden, Zeit und Ressourcen zu erhalten, um Ideen zu entwickeln und auszuprobieren sowie in der Frühphase des Innovationsprozesses gezielt unterstützt zu werden. «Im Rahmen des Innovation Boosters ‹Photonics› konnten wir zusammen mit Expertinnen und Experten aus diesem Bereich, verschiedenen Partnern und Endnutzerinnen und -nutzern eine Innovationsidee testen. So erhielten wir die Möglichkeit, unsere Idee zu überprüfen und ihre Marktakzeptanz in einem uns völlig neuen Bereich zu bestätigen sowie unser Verständnis der Anforderungen der potenziellen Hauptnutzenden zu vertiefen», erklärt Philippe Morel, CEO von Xenlux.
Herausforderungen und Erkenntnisse
Die grösste Herausforderung im Rahmen der Innovation Booster bestand darin, die Teilnehmenden dazu zu bringen, die offene Innovation zu verstehen und zu akzeptieren. In Ökosystemen, in denen Geheimhaltung häufig bevorzugt wird, waren einige Innovation Booster wie ‹Microtech› bestrebt, durch klare rechtliche Rahmenbedingungen und Chartas das Vertrauen zu stärken. Diese Anstrengungen haben es sogar Konkurrenten ermöglicht, effektiv zusammenzuarbeiten.
Die Teilnehmenden entwickelten ein besseres gegenseitiges Verständnis und bündelten ihre Kräfte, um an gemeinsamen Problemen zu arbeiten. Damit ebneten sie den Weg für die gemeinsame Gestaltung innovativer Lösungen.
Unterschiedliche Formate, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden
Die Innovation Booster experimentierten mit verschiedenen Formaten, um den gemeinsamen Schöpfungsprozess zu erleichtern. So kombinierte beispielsweise die Initiative «Applied Circular Sustainability» Ideation Marathons und Workshops, um konkrete Probleme zu lösen, während das Format «Meet the Pioneers» den Erfahrungsaustausch zwischen aktuellen Teilnehmenden und ehemaligen Ideentragenden förderte.
Andere Innovation Booster entwickelten weitere Formate, welche die Endnutzenden früh in den Innovationsprozess einbeziehen, um schnell Gewissheit über die Erwünschtheit ihrer Ideen zu erhalten. «Im Rahmen eines Workshops des Innovation Boosters ‹Technology & Special Needs›, haben wir Arbeitsgruppen gebildet, die sich aus Menschen mit Legasthenie und Sehbehinderung zusammensetzen. So konnten wir die gemeinsamen Bedürfnisse und die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die Lesepräferenzen verstehen und eine Standardkonfiguration einrichten, die für beide Gruppen am besten geeignet ist», erklärt Céline Witschard, Mitbegründerin des Vereins Plein Accès Schweiz.
Eine Dynamik, die über die Förderung von Innosuisse hinausgeht
Während die Förderung durch Innosuisse auf vier Jahre begrenzt ist, laufen einige Initiativen weiter, so zum Beispiel:
- Applied Circular Sustainability: Workshops für offene Innovation und Unterstützung bei der Entwicklung von Ideen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
- Databooster: Fortsetzung der Tätigkeit im Rahmen des neuen Innovation Boosters «Artificial Intelligence».
- Microtech: Weiterführung der Plattform für F&E-Herausforderungen, um KMU und Forschungsstätten mit den richtigen Partnern zusammenzubringen und bestimmte Projekte mittels Crowdfunding zu unterstützen.
- Photonics: Weitere Unterstützung kollaborativer Innovation und Ideation Workshops.
- Sport & Physical Activity: Weitere Unterstützung kollaborativer Innovation und Ideation Workshops.
- Swiss Food Ecosystems: Fortsetzung der Tätigkeit im Rahmen des neuen Innovation Booster «Future Food Farming».
Erste nachhaltige Auswirkungen und Aussichten
Innosuisse stellt die ersten Anzeichen einer langfristigen Wirkung fest. Lokale Projekte wie «ParticipoNs» in Neuenburg und das Serious Game «E4citizens» zeugen von einer Demokratisierung der offenen Innovation in verschiedenen Sektoren. Darüber hinaus stellen einige Programme, etwa das auf Vielfalt ausgerichtete «Women's in Energy Lab & Life (WELL)», ihre Fähigkeit unter Beweis, auf gesellschaftliche Herausforderungen wie die niedrige Anzahl von Frauen in technischen Bereichen zu reagieren.
Mit dieser ersten Generation von Innovation Boostern schuf Innosuisse die Grundlage für eine nachhaltige kollaborative Innovation, die das Schweizer Ökosystem bereichert und den Weg für den Wandel ebnet. Derzeit laufen weitere Initiativen, die neue Ideen zu Themen wie Kohlenstoffabscheidung, Gesundheit, die urbane Gesellschaft von morgen oder die Mobilität der Zukunft erforschen und weiterentwickeln.